Beiträge

Das Arbeiten mit Software ist in den letzten Jahrzehnten für die meisten Menschen zu einem ganz gewohnten und auch wichtigen Teil ihres Alltags geworden. Egal ob wir im Internet surfen, Briefe oder E‑Mails schreiben oder am Arbeits­platz mit firmen­in­ternen Programmen konfron­tiert sind, der sichere Umgang mit Software wird heutzutage erwartet und voraus­ge­setzt. Proble­ma­tisch wird es erst, wenn eine Software für einen Menschen eine Barriere darstellt. Farben werden schlecht oder gar nicht erkannt, Töne nicht gehört oder Texte können nicht gelesen werden. Die barrie­re­freie Software­ent­wicklung setzt genau dort an.

Was ist barrie­re­freie Softwareentwicklung?

Programme, die für jeden Menschen mit körper­licher oder geistiger Einschränkung geeignet sind, werden barrie­re­freie Programme genannt. Eine körper­liche Einschränkung kann das limitierte oder nicht vorhandene Sehver­mögen sein, hier müssen Alter­na­tiven für den regulären Text gefunden werden. Bei Menschen ohne Hörver­mögen können akustische Signale zum Beispiel beim E‑Mail Eingang nicht genutzt werden. Menschen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche müssen andere Farben angeboten werden. Auch Senioren kommen mit barrie­re­freier Software oft besser zurecht, hier muss zum Beispiel auf die vermin­derte Reakti­onszeit und größere Texte oder die Anwend­barkeit einer Bildschirmlupe geachtet werden. Fremd­spra­chige Personen haben oft Probleme mit dem Textver­ständnis. Hier können automa­tische Überset­zungen oder eine verein­fachte Semantik helfen.

Was ist wichtig?

Barrie­re­freie Software­ent­wicklung muss die verschie­densten Aspekte von Programmen berück­sich­tigen. Je nach Software und Zielgruppe ist das zum Beispiel die Orien­tierung des Textes oder eine Ersatz­be­schreibung für Multi­me­dia­in­halte. Auch Farben und Kontraste müssen überprüft und eventuell anpassbar sein. Texte und das Layout müssen in den unter­schied­lichsten Größen eindeutig erkennbar und erfassbar sein. Besonders wichtig ist auch die Dynamik des Programms: Ist die Software über die Maus und die Tastatur steuerbar? Kann man womöglich eine Steuerung über die Stimme ermög­lichen? Auch Elemente zur Navigation und Orien­tierung müssen konsistent umgesetzt werden, mögli­cher­weise sind hier auch zusätz­liche Elemente nötig.

Wie wird Software auf Barrie­re­freiheit überprüft?

Für Entwickler ist es wesentlich einfacher, die Barrie­re­freiheit im Vornherein zu imple­men­tieren, als sie später einzu­fügen. Bereits entwi­ckelte Programme können mit Hilfe von mehreren Richt­linien überprüft werden. Besonders drei Leitfäden haben sich hier in der Praxis bewährt:

    1. Die DIN EN ISO 9241–171 Leitlinien für die Zugäng­lichkeit von Software
    2. Die Entwickler-Richt­linien von IBM (Developer Guidelines)
    3. Die Richt­linien für barrie­re­freie Webin­halte des World Wide Web Consortium

Die Überprüfung eines Programms ist aber immer noch „Handarbeit“. Es gibt bis heute keine eigen­stän­digen Programme, die dies leisten könnten. Während der Test auf die Kompa­ti­bi­lität mit der Tastatur relativ einfach durch­zu­führen ist, sind manche Aspekte von Software im Nachhinein nur schwer auf barrie­re­freies Arbeiten zu überprüfen. Dazu gehören alle Anfor­de­rungen, die im Quellcode der Program­mierung schwer oder gar nicht mehr zu finden sind, wie zum Beispiel das Versehen einer jeden Schnitt­stelle oder Elements mit einem spezi­fi­schen Namen.

Unter agiler Software­ent­wicklung versteht man gemeinhin einen häufig auftre­tenden Rückkopp­lungs­prozess, sowie ein allum­span­nendes zykli­sches Vorgehen, das sowohl die Program­mierung als auch das Management mit einschließt. Während die klassische Vorge­hens­weise das neue System bis in die letzten Einzel­heiten im Voraus plant, wechseln sich bei der agilen Software­ent­wicklung kurze Planungs- und Entwick­lungs­phasen ab. Weiter­lesen

Die Entwicklung einer Software ist mit einem großen Zeit- und Geldaufwand verbunden, den es vorab zu kalku­lieren gilt, denn bei fast allen Projekten übersteigen die finalen Kosten die eigent­lichen Erwar­tungen. Grund dafür sind die fehlenden oder falschen Methoden der Unter­nehmen, die Kosten für die Software­ent­wicklung richtig zu kalku­lieren. Dabei gilt die Schätz­me­thode als die bewähr­teste, denn so kann der Entwickler innerhalb eines verein­barten Budgets planen und arbeiten. Bei solch einer Kosten­planung werden alle Leistungen mit den entspre­chenden Kosten festge­halten, die während des Projekts anfallen werden. Wo die Kosten bis dato noch nicht exakt ermittelt werden können, werden Schät­zungen veran­lasst, um so besser und schneller planen zu können. Problem an dieser Schätz­me­thode ist, dass diese immer recht ungenau ist – eben nur geschätzt. Vor allem in der Software­ent­wicklung können die Kosten häufig die Erwar­tungen übersteigen. Ist man sich bei den Schät­zungen unsicher, kann man auch auf Vergleichs­werte aus bishe­rigen internen Projekten setzen. Entweder ergeben sich diese aus Erfah­rungs­werten des eigenen Unter­nehmens oder aus anderen Angeboten, die auf Anfrage eingeholt wurden.

Sachmit­tel­aufwand in der Softwareentwicklung

Die wichtigsten Kompo­nenten, die das Software­projekt vereinen, setzen sich zum einen aus dem Sachmit­tel­aufwand zusammen. Hierzu zählen unter anderem Materialien, die vorrangig für das jeweilige Projekt, einge­kauft werden müssen, da sie direkt in dieses einge­bunden werden. Dies können neben benötigter Literatur auch Software, Werkzeuge oder andere Arbeits­mittel sein. Die Kosten für solche Arbeits­mittel lassen sich anhand von verbind­lichen Angeboten oder Auftrags­be­stä­ti­gungen erfragen und können als Grund­lagen für die Schätzung verwendet werden. Weitere Kosten, die bei einem Software­projekt anfallen, sind die internen und externen Aufwen­dungen. Je nach Branche können auch externe Spezia­listen dem Team kurzzeitig zu Rate gezogen werden und veran­schlagen neben den internen Perso­nal­kosten auch externe Kosten, die es zu begleichen gilt. Demnach gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die es bei einer Software­ent­wicklung zu beachten gilt.