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Die iterative Entwicklung beschreibt den Ansatz, ein Gesamt­projekt in viele kleine Projekte aufzu­teilen. Es werden in jeder Iteration alle Phasen, also Analyse, Entwurf (Grob- und Feindesign), Imple­men­tierung und Test durch­ge­führt. Nach jeder Iteration sollte eine Abnahme mit dem Kunden erfolgen, um so die Anfor­de­rungen und die Qualität der Software zu überprüfen.

Der Vorteil hierbei ist, dass Mängel bei jedem Itera­ti­ons­schritt beseitigt werden können und so das System ständig verbessert wird – durch Optimierung bereits bestehender Kompo­nenten oder Ergänzung um weitere.
Neben der konti­nu­ier­lichen Problem­be­he­bungs­mög­lichkeit bringt das iterative Vorgehen bei der Software­ent­wicklung auch den Vorteil, dass in diesem Ansatz gut auf Änderungen der Anfor­de­rungen während des Projekt­ab­laufs einge­gangen werden kann. Außerdem lässt sich so auch das Risiko unange­mes­sener Funktio­na­lität und überhand nehmender Kosten einschränken. Diese Vorge­hens­weise ermög­licht es,  technisch oder inhaltlich sehr riskante Bereiche eine Software­pro­jektes zuerst anzugehen.

Aller­dings bringt die mehrmalige Durch­führung der Entwick­lungs­phasen den Nachteil mit sich, dass das Projekt zeitlich schwer planbar ist, da bei jeder Iteration Zeitpuffer für die Reaktion auf aufkom­mende Probleme einkal­ku­liert werden müssen.

Der Ansatz der itera­tiven Entwicklung wird in vielen Vorge­hens­mo­dellen angewandt. Eines dieser Vorge­hens­mo­delle ist das sogenannte Spiralmodell.

Das Spiral­modell nach Boehm ist in folgende vier Schritte aufgeteilt:
Im ersten Schritt, der Analyse, werden alle wichtigen Infor­ma­tionen wie Ziele, Anfor­de­rungen, Rahmen­be­din­gungen und Lösungs­al­ter­na­tiven zusam­men­ge­tragen. Diese werden zur Umsetzung freige­geben und im zweiten Schritt evaluiert, um Risiken zu erkennen und entspre­chende Minde­rungs- bzw. Vermei­dungs­stra­tegien zu erarbeiten.
Anschließend wird nun das Vorgehen für die Reali­sierung festgelegt und durch­ge­führt. Schließlich wird in Schritt vier kritisch auf die voran­ge­gangen Schritte geschaut und der nächste Schlei­fen­durchlauf geplant.
Im Spiral­modell stellen die vier Quadranten die Vorge­hens­schritte dar und eine Linie zeigt den Fortschritt des Projektes, wodurch sich das für dieses Modell charak­te­ris­tische Spiral­muster ergibt. Die Proto­typen, die in jedem Schlei­fen­durchlauf erstellt werden, ermög­lichen, das System fortlaufend zu prüfen und weiterzuentwickeln.