Eine Anforderungsspezifikation schafft die Basis für die Entwurfsphase. Sie definiert klar Kundenwünsche für das zukünftige IT-System und ist unerlässlich im weiteren Entwicklungsprozess von IT-Projekten. Im Lastenheft werden die Anforderungen präzise ausformuliert. So sollte es auch sein, denn wenn eine Anforderungsspezifikation unklar definiert wird, kann dieser Umstand schwerwiegende Folgen haben, da die Qualität einer Anforderungsspezifikation starken Einfluss auf die Qualität des zu entwickelnden Projekts hat.
1. Die richtige Anforderungsspezifikation
Nach einer erfolgreichen Analyse liegt als Ergebnis eine Anforderungsspezifikation inklusive Schlüsselmechanismen vor. Funktionale Anforderungen sind geeignet, Aussagen darüber zu treffen, was das System im Einzelfall leisten können soll. Nicht funktionale Anforderungen beziehen sich auf Eigenschaften, wie die Benutzeroberfläche, Speichernutzung oder Reaktionszeit. Die Anforderungen sollen nur festlegen, welche Eigenschaften das Produkt haben soll und nicht, wie diese Eigenschaften realisiert werden. Dafür sind Blackbox-Beschreibungen gut geeignet. Bei komplexeren Zusammenhängen ist eine Whitebox sinnvoller. Ein vorläufiger Projektplan kann dann erstellt werden.
2. Worauf ist zu achten?
Jede Anforderung muss korrekt durch die Software erfüllt werden. Daher sollte jede Anforderung nur eine eindeutige Interpretation mit einer möglichen Rückverfolgung auf die Quelle haben. Einzelne Begriffsdefinitionen sind hierbei von Bedeutung. Notwendig ist die Vollständigkeit hinsichtlich des Verhaltens in verschiedenen, denkbaren Situationen, wie beispielsweise bei fehlerhaften Eingabedaten.
Es dürfen aber nicht nur die funktionalen Anforderungen erfüllt werden. Eine Struktur besitzt genormte Konsistenz. Für identische Objekte und Sachverhalte dürfen nicht verschiedene Begriffe verwendet werden. Die einzelnen Anforderungen müssen logisch aufgebaut werden und dürfen sich nicht widersprechen. Sie sollten mit einer Gewichtung hinsichtlich der Stabilität, Soll- und Wunschanforderungen versehen werden. Die Anforderungen sollten überprüfbar sein. Der Ausdruck benutzerfreundlich oder fehlerfrei ist nicht ausreichend. Jede Anforderung sollte eindeutig definiert sein.
3. Spezifikation bei neuen IT-Projekten und Projekten der Weiterentwicklung
Es erscheint als sinnvoll ein neues IT-Projekt als einen dynamisch interaktiven Prozess zu verstehen. Am Ende entsteht das von allen Beteiligten gewünschte IT-System.
Das Grundprinzip sollte sein, Vertrauen zu schaffen. Die Fachabteilung und der IT-Lieferant lernen gegenseitig die Bedürfnisse und Denkweise des anderen kennen. Das ist eine Grundvoraussetzung für eine Vertrauensbasis.
Zeit und Aufwand werden eingespart, wenn bei der detaillierten Spezifikation im Vorfeld zusätzlich eine intensive Kommunikation im Verlauf der Weiterentwicklung stattfindet. Regelmäßige Tests geben ein frühzeitiges Feedback zur Spezifikation.